Veröffentlicht: 28.10.2022
Im Juni 2022 hat Honegger die Geschäftsaktivitäten im Bereich Facility Management der Onet (Suisse) SA übernommen. Gianfranco Rotta, Regionalleiter Tessin und Westschweiz sowie Mitglied der Geschäftsleitung bei Honegger, gibt im Interview Einblicke in die Integration.
Gianfranco Rotta, blicken wir zu Beginn kurz zurück: Wie kam es im Frühsommer zur Übernahme der Onet (Suisse) SA?
Die Groupe Onet ist in Frankreich beheimatet und hat uns die Schweizer Facility-Management-Sparte aufgrund einer strategischen Neuausrichtung übergeben. Honegger übernahm alle laufenden Kundenverträge sowie das Arbeitsverhältnis sämtlicher 420 Mitarbeitenden der Standorte Genf, Lausanne und Neuenburg.
In der Zwischenzeit hat Honegger die Integration der betroffenen Mitarbeitenden mit grossen Schritten vorangetrieben – und das in einer sehr intensiven Zeit im Jahr. Was ist der aktuelle Stand?
Die Sommermonate sind für Honegger grundsätzlich und 2022 im Speziellen eine herausfordernde Zeit. Nach zwei Pandemie-Jahren wollten viele Mitarbeitende verständlicherweise endlich wieder in die Ferien verreisen oder in ihre Heimat, um die Familie zu besuchen. Entsprechend hatte in den Monaten Juni bis August der Ferienersatz oberste Priorität und die Integration musste zunächst noch zurückgestellt werden.
Im September konnten wir nun damit anfangen, die neuen Kadermitarbeitenden zu schulen. Dazu finden drei Basisausbildungen statt, in denen wir unter anderem Vision und Leitbild thematisieren oder Grundwissen vermitteln, wie wir kommunizieren oder Sitzungen durchführen.
Für die Mitarbeitenden an der Basis gibt es in den Niederlassungen Ausbildungen, bei denen es unter anderem darum geht, die Prozesse kennenzulernen. Ich gehe davon aus, dass wir die Schulung aller Mitarbeitenden in sechs bis neun Monaten abgeschlossen haben.
Können Sie etwas dazu sagen, wie die Stimmung bei den ehemaligen Mitarbeitenden der Onet (Suisse) SA ist?
Ich war beim ersten Ausbildungsblock dabei und hatte den Eindruck, dass 80 Prozent der Mitarbeitenden zufrieden sind. Der Rest ist etwas zurückhaltend, weil in den letzten drei Monaten aus den genannten Gründen zunächst etwas wenig Zeit für eine intensive Begleitung war.
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Morgane Chounlamountry
HR und Administration
«Die Integration in die Honegger-Gruppe ist reibungslos verlaufen.
Ich bin glücklich, Teil dieses sehr strukturierten Unternehmens zu sein, welches finanziell stabil ist und seinen Mitarbeitenden zahlreiche Vorteile bietet: Ferien inklusive Ferienkauf, Homeoffice, BVG, individuelle Vergünstigungen usw.
Zudem ist es sehr erfreulich, dass die Menschen im Mittelpunkt des Unternehmens stehen, sowohl im operativen Bereich als auch in der Führungsebene.»
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Gianfranco Rotta: Welche Schritte unternimmt Honegger nebst Ausbildungen, um die neuen Mitarbeitenden optimal zu integrieren?
Wir haben die Anzahl Wochenstunden und die Löhne an unseren Standard angeglichen. Im Aussendienst zum Beispiel arbeiteten die Mitarbeitenden der Onet (Suisse) SA 45 Stunden, während es bei Honegger deren 42,5 sind. Hier haben wir die Stundenzahl um 2,5 Stunden reduziert, ohne den Lohn zu kürzen. Im administrativen Bereich galt bei der Onet (Suisse) AG die 40-Stunden-Woche gegenüber 42,5 bei Honegger. Diese Zahl wurde nach oben korrigiert, jedoch gleichzeitig auch der Lohn linear angeglichen.
Für Kadermitarbeitende haben wir auch die Feriensaldi von vier auf fünf Wochen angehoben sowie die BVG-Guthaben angeglichen – in allen Fällen zugunsten der Mitarbeitenden. Bei Arbeitgeber-Wechseln und für eine gute Stimmung ist es zentral, dass nicht gleich als erstes eine Lohnkürzung oder Stundenerhöhung passiert. Entsprechend haben wir das Gegenteil gemacht.
Sie haben bereits viel Erfahrung mit der Integration von Mitarbeitenden: Gibt es da so etwas wie einen Königsweg?
Wichtig ist das Bewusstsein dafür, dass wir eine grosse Verantwortung gegenüber unseren neuen Mitarbeitenden haben und diese entschlossen wahrnehmen. Wer vor der Übernahme zwei Stunden pro Woche arbeitete, soll diese zwei Stunden auch bei uns haben. Zentral ist zudem, dass wir die richtigen Arbeitsmittel zur Verfügung stellen, passende Arbeitskleidung bereithalten und regelmässig Präsenz zeigen, damit sich die Leute rasch und positiv mit uns als Arbeitgeber identifizieren.
Und ganz wichtig ist hier die Feststellung: Ich habe die Integration selbstverständlich nicht alleine gemacht, sondern diese war eine phantastische Honegger-Mannschaftsleistung! Daher möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich den Niederlassungsleitern in Genf, Lausanne und Neuenburg danken: Alji Dervisi, Antonio Racioppi und Cyril Magnan – sowie natürlich deren Teams.
Auch der Transfer des Kundenportfolios ist nach einer Übernahme entscheidend. Wie viele Kundinnen und Kunden hat Honegger von der Onet (Suisse) SA übernommen und worauf wurde bei diesem Prozess Wert gelegt?
Das Portfolio umfasst rund 300 Kundinnen und Kunden mit rund 400 Mandaten. Auch hier hatte aufgrund der Ferienzeit zunächst Priorität, die Ausführung der bestehenden Dienstleistungen konsequent sicherzustellen. Antrittsbesuche haben wir daher zunächst auf einem Minimum halten müssen. Gleichzeitig haben wir sehr aktiv kommuniziert und signalisiert: Sollte es Probleme geben, sind wir da.
Diese Nähe ist entscheidend und wird von den Kundinnen und Kunden neben einer Top-Dienstleistung noch heute aktiv gesucht. In der zweiten Augusthälfte haben wir nun endlich so richtig mit der Kundenpflege beginnen können. Dabei haben die Mandate jener Kundinnen und Kunden Priorität, welche sich aktiv bei uns gemeldet haben. Ich gehe davon aus, dass wir spätestens bis Weihnachten alle Kundinnen und Kunden besucht haben werden.
In welchen Dienstleistungssegmenten agieren die übernommen Kundinnen und Kunden?
Der Kundenstamm der Onet (Suisse) SA ist für uns sehr interessant, nicht nur vom Volumen, sondern auch von der Stossrichtung her. Honegger orientiert sich strategisch in den Bereichen Facility Management, Cleanroom und Healthcare. Wir konnten nun ein sehr interessantes Facility-Management-Portfolio in der Westschweiz übernehmen, welches uns dabei hilft, unsere führende Position weiter zu stärken.
Überdies umfasst dieses einen grossen Anteil an privaten Kundinnen und Kunden, die im Gegensatz zur öffentlichen Hand nicht regelmässigen Ausschreibungen unterworfen sind. Unser oberstes Ziel ist es nun, alle neuen Kundinnen und Kunden dank Kontinuität und Qualität langfristig zufriedenzustellen.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
«Nach der Übernahme der Geschäftsaktivitäten der Onet (Suisse) SA hat Honegger die gewohnte Servicequalität in unseren Büroräumlichkeiten nahtlos aufrechterhalten. Das zuständige Team erfüllt seine Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit.»
Marc Ferrari
Teamleiter | Suva Lausanne