Reinraum­reinigung – Die Königs­disziplin der Reinigung

Dort, wo Medikamente, Mikrochips oder Uhren entstehen, sind vollkommen andere Reinigungsprozesse notwendig als in Büros und Treppenhäusern. Bei der Produktion unter hochreinen Bedingungen, also in Reinräumen, müssen für das Auge unsichtbare Partikel und Mikroorganismen beseitigt werden. Dafür braucht es speziell geschulte Reinigungsprofis, die sich mit den Reinheitsanforderungen der ISO-Klassen und GMP-Regularien auskennen.

Sie tragen Overall, Haarnetz, Mundschutz und Handschuhe und sind für höchste Reinheit verantwortlich: Reinraumreiniger müssen höchst akribisch, systematisch und unter besonderen Bedingungen alles Mögliche in einem Raum reinigen – und zwar ohne einen einzigen Quadratmilimeter auszulassen. Die Reinigung von Reinräumen, insbesondere im Pharma- und Medizinbereich, ist so anspruchsvoll und ist zudem Bestandteil des Produktionsprozesses, dass sie ausschliesslich von geschulten Profis erledigt werden kann. «Die Reinigung von Reinräumen stellt sehr hohe Anforderungen an Mensch und Prozess. Hohe Fachkompetenz und langjährige Praxiserfahrung sind unvermeidlich», bestätigt Uwe Zink, Key Account Manager Cleanroom bei Honegger AG.

Unterschiedliche Bedingungen
Aber was genau ist ein Reinraum? «Das ist ein Raum, in dem die Partikelkonzentration der Luft und auch die mikrobiologische Belastung überwacht wird», so Zink. Je nach Branche unterscheiden sich Reinräume grundlegend. Welche Grenzwerte und Standards (ISO und GMP) gelten, ist abhängig vom jeweiligen Produkt und Herstellungsprozess. Entsprechend individuell sind auch die Anforderungen an Reinigungsmaterialien und -Kleidung, aber auch an die Fachkompetenz des Reinigungspersonals. «Grundsätzlich muss das Personal jedoch immer verhindern, dass Verunreinigungen und Kontaminationen in hochreine Bereiche verschleppt werden oder sich ausbreiten können.»

Schmutz versus Kontaminationen
Die besondere Herausforderung dabei: Schmutz existiert in einem Reinraum überhaupt nicht. Verunreinigungen sind hier eine Form von Kontaminationen. «Dieser Begriff bezeichnet alle schadenverursachenden Einflussfaktoren auf die Produktqualität», präzisiert Zink. Für einen nach ISO-Standard gereinigten Reinraum der Klasse 5 liegt der Grenzwert für die Partikelgrösse bei 5 μm /m3 bei 29 Partikeln. Zum Vergleich: Von Auge sichtbar sind Partikel von ungefähr 40μm und grösser. Der Mensch selbst stellt dabei mit seiner Anwesenheit im Reinraum selbst eine grosse Kontaminationsgefahr dar. Durch sein Verhalten kann er das Reinigungsergebnis stark beeinflussen.

Hohe Anforderungen an die Mitarbeitenden
Gemäss Uwe Zink ist die Qualifikation und Kompetenz der Reinraumreinigungs-Mitarbeitenden ein wesentlicher Punkt. «Zentral sind Ausbildung, Weiterbildung und die Sensibilisierung des Personals», betont er. «Die Mitarbeitenden müssen wissen, wie sie sich im Reinraum richtig verhalten, wie sie die Geräte und Materialien benutzen und müssen strenge Vorschriften strikt einhalten. Ausserdem müssen sie verschiedene Methoden der Qualitätskontrolle beherrschen.» Besonders heikel seien die Schnittstellen zwischen dem Reinigungspersonal und dem Produktionspersonal. «Es dürfen keine Lücken bei der Reinigung entstehen». Alle Beteiligten, Reinigungs- und Produktionsmitarbeitende, müssen deshalb entsprechend geschult und geführt werden. Uwe Zink ergänzt: «Echte und dauerhafte Reinheit im Reinraum garantiert nur eine ganzheitliche, konzeptionelle Beratung und eine professionelle Umsetzung.»

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